10. Woche 3 und 4- business as usual

 Wird das "außergewöhnliche" Teil vom Alltag?
(Lesedauer ca. 4 Minuten)

Training, Gewicht, Fortschritt

Das wahrscheinlich interessanteste zu Beginn:

Seit dem letzten Update nach Woche 2 habe ich weitere 2,9 kg abgenommen und somit ein Körpergewicht von 90,5 kg, einen Körperfettanteil von 25,5 %. Laut google-Recherche sind ab einem Körperfettanteil von 10 bis 12 % die Bauchmuskeln sichtbar. Es liegt also noch ein langer Weg vor mir und trotzdem sind 6 kg in 4 Wochen sehr zufriedenstellend. Auf den Fotos ist meiner Meinung nach auch eine Veränderung zu erkennen. Gestehen muss ich, dass von den 6 kg Gewichtsverlust wahrscheinlich 0,1 kg auf die rasierte Brustmatte fällt.

Erstaunlich ist auch die Entwicklung bei den Workouts: so habe ich zu Beginn 3 Klimmzüge geschafft, mittlerweile sind es 8. Beim HIIT-Training hat mich die erste Einheit sehr ans Limit gebracht und seitdem geht es mir jedes Mal besser, obwohl ich die Dauer steigere. Das Laufen fällt mir leichter, ich werde schneller bzw. bei gleicher Geschwindigkeit habe ich eine niedrigere Herzfrequenz. Also zusammengefasst befinde ich mich in einem insgesamt viel besseren Zustand und das ist nach 4 Wochen schon bemerkenswert.

Mein Training hat sich auch verändert: Beim "Fit ohne Gerät"-Trainingsplan bin ich mittlerweile bei Woche 5, den so genannten Supersätzen. Da diese nur 24 Minuten pro Muskelgruppe dauern, mache ich immer 2 Einheiten an einem Tag hintereinander.
Den Laufplan habe ich ebenfalls angepasst: Da ich mich entschlossen habe zum Abschluss der Challenge einen Halbmarathon zu laufen, trainiere ich nach einem Lauf-Trainingsplan und habe somit auch Intervalleinheiten und Langdistanzläufe. In Summe steigert sich das Trainingspensum deutlich. Ich bin auf den Geschmack bekommen.

Hochzeit, Urlaub und Alltag während 75-hard

Die Dauer der Challenge bringt es mit sich, dass manche Termine und Veranstaltungen in diesem Zeitraum stattfinden, die eine besondere Herausforderung darstellen.
Ich war letzte Woche auf einer Hochzeit eines Freundes und somit gab es zwei Problemstellungen:
1. Kein Alkohol: das war nicht einfach. Normalerweise hätte ich Alkohol konsumiert und selbst wenn mir die Hochzeit auch so wirklich Spaß gemacht hat, ist es nach ein paar Bierchen immer lustiger.
2. Die Trainingseinheit 2: Am Vormittag habe ich mein Krafttraining durchgezogen, die 2. Einheit war aber noch offen. Gelöst habe ich das wie folgt: Als das Brautstehlen losging, bin ich nach Hause gefahren und laufen gegangen. Ich bin um ca. 21:00 Uhr gestartet und war um 23:00 Uhr wieder auf der Hochzeit. Auf dem Plan war eigentlich ein 10-km-Lauf. Ich habe aber nach 7 km ein dermaßen geiles Runner's High bekommen, sodass ich 11 km gelaufen bin.
Da die meisten meiner Freunde wissen, dass ich die Challenge mache, habe ich für diese Vorgehensweise auch das ein oder andere ehrliche und wohlgemeinte "du host jo an voge" geerntet.
Generell war die Challenge natürlich öfters Gesprächsthema - zum einen, weil ich nicht mit Bier rumgestanden bin und zum anderen weil das Interesse daran wirklich vorhanden wer. Das hat mich ehrlich gefreut und gleichzeitig hat mich eines verwundert: Auf dieser Hochzeit, aber auch in anderen Gesprächen, habe ich öfters sinngemäß die Aussage gehört "das könnte ich nicht schaffen". Ich sehe das anders. Jeder kann diese Challenge machen. Man braucht weder Talent oder irgendwelche körperlichen Voraussetzungen. Das ist das schöne daran. Ich will auch gar keine großen Reden schwingen, da ich sie selbst noch nicht beendet habe, aber aus meiner Sicht braucht man einfach nur die Willenskraft die Challenge zu machen und diese kann JEDER aufbringen.

Die zweite interessante Herausforderung war ein 3-tägiger Kurzurlaub im Weinviertel mit meiner Lebensgefährtin. Es hat sich dabei um ein Geburtstagsgeschenk von mir an Eva gehandelt. Darin enthalten war eine Weinverkostung, eine Führung durch den Weinkeller und ein Abendessen.
In der Praxis hieß es also auch hier früh morgens die 1. Einheit zu absolvieren und abends die zweite. Im Urlaub ist das nicht immer lustig und schränkt einen in der Planung auch ein wenig ein.
Das Ziel der Challenge ist sicherlich viele positive Angewohnheiten langfristig ins Leben zu implementieren, jedoch werde ich zukünftig im Urlaub nicht zweimal täglich trainieren. Das Gefühl beim ausgiebigen Frühstück bereits eine Laufeinheit hinter sich zu haben ist trotzdem ein richtig gutes. Außerdem unterstützt mich Eva sehr während der Challenge und wirkt auch motivierend auf mich ein, das machts einfacher - deshalb ein Dankeschön an dieser Stelle.

Generell nehme ich Veränderungen in meinem Alltag war: ich bin organisierter, zeiteffizienter, ordentlicher und schiebe so gut wie nichts mehr vor mir her. Ich habe auch den permanenten Drang mich zu steigern. Die 45 Minuten laufen sind nicht mehr genug - ich bereite mich für ein Rennen vor. Im Urlaub waren wir nach der ersten Einheit 4,5 Stunden mit dem Rad unterwegs - danach habe ich im Hotelzimmer mein zweites Training absolviert, obwohl das Radfahren natürlich gezählt hätte. Grenzen verschieben sich und dieses Gefühl ist einzigartig. Den inneren Schweinehund gibt es natürlich immer noch und jedes Training ist eine Überwindung, da braucht man sich nichts vormachen, aber ich ziehe es durch, egal wie das Wetter, mein Zustand oder meine Laune ist.

Tag 15

Tag 30


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